Das Euroschlüssel Projekt

 

Es kommt sehr selten vor, dass ein kommunaler Selbsthilfeverein über die Grenzen der eigenen Region hinaus ein Begriff ist. Dem CBF Darmstadt ist dies gelungen – dank eines silbernen Schlüssels, der in ganz Europa in über 12.000 Schlösser passt und vor 25 Jahren ein dringendes Problem beseitigte. Die Rede ist natürlich vom Euro-WC-Schlüssel für öffentliche Behindertentoiletten, der deutschlandweit exklusiv vom CBF Darmstadt vertrieben wird. Doch wie kam es dazu, dass der Club ein einheitliches Schließsystem entwickelte, das sich bald im ganzen Land zum Standard entwickeln sollte? 

Hierzu muss ein Blick zurück in die 1980er Jahre geworfen werden. Die „Last mit dem Örtchen“ beschäftigte die Behindertenselbsthilfe seit Anbeginn ihrer Arbeit. Im Jahr 1985 konnte die Bewegung zwar schon auf ein vergleichsweise dichtes Netz an öffentlichen Behindertentoiletten – insbesondere an Fernstraßen – zurückblicken, doch leider befanden sich die WCs oft in einem desolaten Zustand. Vielerorts fielen die Toiletten dem Vandalismus zum Opfer oder waren derart verschmutzt, dass sie nicht zu gebrauchen waren. Hannelore Hofmann vom CBF Darmstadt ärgerte sich wie viele Betroffene über die Zustände, doch sie weigerten sich, den Status Quo hinzunehmen. Gemeinsam entwickelten sie eine Idee: Ein einheitliches Schließsystem für alle Behindertentoiletten musste her und die dazu passenden Schlüssel sollten nur in die richtigen Hände abgegeben werden.

Bei einem Gespräch mit der Gesellschaft für Nebenbetriebe, Bonn (heute Tank und Rast AG), die für die Verwaltung der Autobahn-Raststätten zuständig war, wurde die Misere erkannt. Schnell ließen sich die Betreiber von der Idee des CBF Darmstadt überzeugen und gaben das Versprechen ab, die Toiletten-Schlösser mit einem einheitlichen Schließsystem zu versehen. Innerhalb von nur drei Monaten wurden die Schließanlagen mit dem neuen System ausgestattet. 

Inzwischen kann der Schlüssel über die Grenzen Deutschlands hinaus genutzt werden. Alleine „DER LOCUS“ weist 9.000 Toiletten aus, die sich mit dem Euro-Schlüssel (engl. eurokey) öffnen lassen. 


Der CBF ist darauf bedacht, dass der Schlüssel ausschließlich an Menschen ausgehändigt wird, die auf behindertengerechte Toiletten angewiesen sind.

Das sind z.B.: schwer/ außergew. Gehbehinderte; Rollstuhlfahrer; Stomaträger; Blinde; Schwerbehinderte die hilfsbedürftig sind und gegebenenfalls eine Hilfsperson brauchen; an Multipler Sklerose, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Menschen mit chronischer Blasen- /Darmerkrankung.


Der deutsche Schwerbehindertenausweis gilt als Berechtigung, wenn

• das Merkzeichen: aG, B, H, oder BL

• oder das Merkzeichen G und 70% aufwärts, 80, 90 oder 100%

enthalten ist.


Der ärztliche Nachweis wird immer dann als ausreichend angesehen, wenn eine Behinderung nicht anders nachgewiesen werden kann.

Dies gilt im Besonderen für Personen aus Ländern, die über kein vergleichbares Ausweissystem verfügen. Hier kann auch der europäische Parkausweis für Schwerbehinderte als Nachweis gelten.


Treffen diese Unterlagen mit einer kleinen schriftlichen Bestellung beim CBF-Darmstadt ein, wird der Schlüssel umgehend per Post zugesendet.

 

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